ITscope Marktbarometer Q2/2024

Highflyer: Neue Produkte auf der Überholspur
Tablets: Auf Erfolgskurs im zwei­ten Quartal 2024
Mobiltelefone: Topmodelle im Highspeed-Vergleich
Notebooks: Steigende Klickzahlen und hohe Dynamik
PC-Komplettsysteme: Lenovo beschleu­nigt im zwei­ten Quartal
TFTs: Der Spitzenreiter bleibt vor­ne, aber der Abstand schmilzt
Drucker: Aufwind in der Kategorie
Grafikkarten: Top-Platzierungen für MSI

In der Kategorie „Highflyer“ prä­sen­tie­ren wir neue Produkte, die im letz­ten Quartal beson­ders viel Aufmerksamkeit auf ITscope erhal­ten haben. Pro Kategorie kann es jeweils ein Produkt in unse­re Topliste schaf­fen. Das sind die pres­ti­ge­träch­tigs­ten IT-Neuprodukte im Q2 2024:

Sehen Sie hier die aktivs­ten 15 Neuerscheinungen auf ITscope – unse­re Highflyer:

ITscope-Nutzer gelan­gen über den Link in der Tabelle direkt zur Produktseite in ITscope.

Tablets blei­ben auch im zwei­ten Quartal 2024 auf der Überholspur und zei­gen wei­ter­hin beein­dru­cken­de Verkaufszahlen. Ein Blick auf die Charts und Graphen bestä­tigt den anhal­ten­den Erfolg die­ser Kategorie. Besonders im Hochpreis-Segment zei­gen die neu­es­ten Modelle span­nen­de Entwicklungen und Verschiebungen.

Wie im ers­ten Quartal hält das Apple iPad Wi-Fi, 10,2″, gelis­tet seit 2021, unan­ge­foch­ten den ers­ten Platz mit 12.965 Klicks. Selbst das güns­tigs­te 2024-Modell von Apple, das 11-inch iPad Air, ist mit einem HEK von 587,39 € auf Platz 25 noch deut­lich teu­rer als der Dauerfavorit.

Die neu­en Tablets von Samsung und Microsoft, die im Herbst 2023 erschie­nen sind, schnei­den der­zeit in der Klickstatistik noch bes­ser ab als die neu­en Apple-Modelle. Auf Platz 3 fin­det sich das Microsoft Surface Pro 10 for Business, dass seit Februar gelis­tet ist. Mit einem Intel Core Ultra 5‑Prozessor und einem HEK von 1295,83 € zählt es zu den High-End-Produkten der Kategorie. Das Samsung Galaxy Tab A9+, ein güns­ti­ges Tablet mit einem HEK von 157,00 €, belegt Platz 5 und ist auch im B2C-Segment beliebt, was durch sei­ne hohe Verkaufsrate bei Amazon belegt wird.

Die Plätze 12 und 13 belegt das Microsoft Surface Go 4 mit 128 bzw. 64 GB Speicher. Das Modell mit 128 GB SSD zeigt Schwankungen im Lagerbestand und HEK. Ein Test von WinFuture lobt die gute Leistung des Geräts, kri­ti­siert aber die Akkulaufzeit.

Der Tablet-Markt zeigt sich auch im nächs­ten Quartal viel­ver­spre­chend und dyna­misch. Mit den neu­en iPad-Modellen hat Apple star­ke Kandidaten ins Rennen geschickt, die vor­aus­sicht­lich wei­ter­hin für Bewegung in den Top-Positionen sor­gen wer­den. Gleichzeitig ste­hen Samsung und Microsoft mit ihren bewähr­ten Geräten bereit, um sich ihren Platz in den Verkaufscharts zu sichern. Besonders im Hochpreis-Segment wird ein span­nen­der Wettstreit zwi­schen den neu­en Apple-Modellen und den bis­he­ri­gen Platzhirschen erwar­tet. Es bleibt abzu­war­ten, wel­che Innovationen und Marktstrategien letzt­lich den Ausschlag geben werden.

Um ihre Modelle attrak­ti­ver zu machen, setzt Samsung ver­stärkt auf den Einsatz von KI. Nextpit zeigt sich bei einem Test aller­dings noch nicht über­zeug von der Galaxy AI. Parallel dazu sieht sich Samsung der­zeit mit noch einer ande­ren Herausforderung kon­fron­tiert: Das Unternehmen hat beim Münchner Landgericht eine Patentklage gegen Datang Mobile aus China ver­lo­ren, die poten­zi­ell zu einem Verkaufsstopp füh­ren könn­te. Samsung plant jedoch, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

In den Top 10 sind meh­re­re neue Samsung-Modelle vertreten:

• Platz 6: Samsung Galaxy A55

• Platz 8: Samsung Galaxy XCover7 – Ein robus­tes Outdoor-Smartphone, das im Test von de posi­tiv bewer­tet wurde.

• Platz 9: Samsung Galaxy S24 Ultra – Das Flaggschiffmodell, das im Test bei Chip​.de auf Platz 1 landete.

• Platz 10: Samsung Galaxy S24 – Ein kom­pak­tes Smartphone, das im Test von Computer Bild die Note 1,3 erhielt.

Eine Gemeinsamkeit vie­ler Samsung-Smartphones in den Top 10 ist die Dual-SIM-Funktionalität, die gegen­über Apple als Vorteil gese­hen wird. Allerdings ver­liert die­se durch die zuneh­men­de Verbreitung von eSIM an Bedeutung.

Das zwei­te Quartal 2024 zeigt sich für Notebooks deut­lich bes­ser als in den Vorjahren. Das Lenovo ThinkBook 16p G4 mit einem i9-Prozessor und einem HEK von 1595,32 € belegt den ers­ten Platz. Auf Platz zwei folgt das Lenovo ThinkPad E16 Gen mit 4007 Klicks, weit vor dem Dell Latitude 5540 auf Platz drei mit 2001 Klicks. Das Apple MacBook Pro mit M3 Pro-Chip erreich­te im 2. Quartal 1.934 Klicks. Apple-Fans bli­cken gespannt auf den Herbst, da Gerüchte über die Einführung des neu­en MacBook-Modells mit M4-Chip kursieren.

HP ist mit sei­nen ProBooks auch gut in den Top 10 prä­sent: Das HP ProBook 455 G10 schafft es auf Platz 4. Das HP ProBook 450 G9, ein Modell von Dezember 2023 mit inte­grier­ter Intel Iris X^e-Grafikkarte und einem i5 1235U Prozessor auf Platz 6. Im Test von imtest​.de erhielt es die Note 2,2, wobei der Akku, die Ladezeiten und die Anschlüsse posi­tiv her­vor­ge­ho­ben, das Trackpad und Display jedoch kri­ti­siert wurden​. Direkt dahin­ter in der Topliste steht das HP ProBook 450 G10.

Das Lenovo ThinkPad T14 Gen 4 21K3, das seit Oktober 2023 auf dem Markt ist, hat sich auf Platz 12 der Verkaufscharts hoch­ge­ar­bei­tet. Dieses Modell mit AMD Ryzen 7 Pro erhielt von note​book​check​.com die Bewertung „Sehr gut“ und schnitt bes­ser ab als die Variante mit Intel-CPU. Lenovos mobil­funk­fä­hi­ge Notebooks legen der­zeit indes einen Boxenstopp ein, denn das Unternehmen hat in einem Patentrechtsstreit mit dem US-Unternehmen InterDigital ver­lo­ren und darf eini­ge Produkte mit 4G und 5G-Mobilfunktechnik nicht mehr in Deutschland ver­kau­fen. Lenovo arbei­tet dar­an, eine fai­re Lizenzvereinbarung zu errei­chen, und hat Berufung gegen das Urteil ein­ge­legt. Spannend: Genau wie der Patentrechtstreit von Samsung wird auch der Lenovo-Prozess vor dem Landgericht München I geführt.

Trotz eines leich­ten Rückgangs im Vergleich zum Vorquartal ver­zeich­ne­ten die PC-Komplettsysteme im zwei­ten Quartal 2024 höhe­re Verkaufszahlen als in den Vorjahren. Der Vorquartals-Zweite, das Lenovo ThinkCentre M70q Gen4 12E3 mit i5-Prozessor mit 1,3 GHz und einem durch­schnitt­li­chen HEK von 584,05 €, schob sich auf den ers­ten Platz. Direkt dahin­ter folgt der HP Pro 400 G9 Wolf Pro, eben­falls mit einem i5-Prozessor und einem HEK von 532,54 €, der stan­dard­mä­ßig mit 1‑jähriger Lizenz für die HP Wolf Security daherkommt.

Neben dem Spitzenreiter sind zahl­rei­che wei­te­re neue Lenovo-Systeme in den Top 15 ver­tre­ten. Interessant ist ins­be­son­de­re der Blick auf den durch­schnitt­li­chen HEK: Während der Preis des Lenovo ThinkCentre M70t Gen 4 Tower und das M75q Gen 2 mit Ryzen-Prozessor gesun­ken ist, zeigt das ThinkCentre M70q Gen4 eine Preissteigerung. Lenovo rech­net laut ChannelObserver in Zukunft mit zusätz­li­chem Wachstum durch neue KI-PCs.

• Platz 6: Lenovo M75q – AMD R5
• Platz 7: Lenovo M70q – Core i5
• Platz 10: Lenovo ThinkCentre M70t Gen 4 – Core i5
• Platz 11: Lenovo ThinkCentre M70q Gen4 12E3 – Core i5
• Platz 12: Lenovo ThinkCentre M70q Gen4 12E3 – Core i3
• Platz 13: Lenovo ThinkCentre M70q Gen4 12E3 – Core i7
• Platz 15: Lenovo ThinkCentre neo 50t Gen 4 12JD – Core i5

Der Dell P2422H führt wei­ter­hin mit 5.431 Klicks klar das Feld der TFT-Monitore an. Möglicherweise bekommt der Allstar aber bald Konkurrenz aus den eige­nen Reihen, denn Dell hat den P2425HE her­aus­ge­bracht, der es in die ITscope-Highflyer des Quartals geschafft hat. Der Neuling über­trumpft das alte Modell mit einer höhe­ren Bildwiederholfrequenz von 100 Hz, Low Blue Light-Technologie, einer voll­wer­ti­gen Dockingstation mit 90 Watt sowie einem Ethernet-Anschluss. Damit hat der P2425HE aber auch einen höhe­ren Stromverbrauch und damit auch eine schlech­te­re Energieeffizienzklasse (D statt C) als der P2422H.

Während in den letz­ten Jahren meist bewähr­te Modelle vor­ne lagen, drän­gen im zwei­ten Quartal 2024 immer mehr neue TFTs in die Top 10 vor. Grund dafür ist vor allem der nied­ri­ge Händlereinkaufspreis der neu­en Modelle. Die meis­ten die­ser Bildschirme bie­ten kos­ten­güns­ti­ge Standard-Spezifikationen wie Full HD (1920 x 1080), dass für vie­le Office-Tätigkeiten ausreicht.

• Platz 3: HP E24 G5
• Platz 6: HP E27 G5
• Platz 8: iiya­ma ProLite XUB2493HSU-B6
• Platz 11: HP E27Q G5
• Platz 13: LG 24BN65YP‑B

Die ITscope-Anlayse der belieb­tes­ten Bildschirmgrößen zeigt, dass Monitore unter 24 Zoll im Jahr 2024 kaum noch gefragt sind. 24-Zoll-Monitore blei­ben sta­bil mit einem Marktanteil von 45 %. Der Anteil der 27-Zoll-Monitore ist gegen­über dem Vorjahr leicht zurück­ge­gan­gen (von 37 % auf 32 %), wäh­rend 32-Zoll-Bildschirme und grö­ße­re Modelle zule­gen konn­ten (von 17 % auf 23 %). Analysiert wur­den die Bildschirmgrößen der Top 100 Modelle auf ITscope jeweils im 2. Quartal des Jahres. Trotz der zuneh­men­den Beliebtheit grö­ße­rer Bildschirme sind die durch­schnitt­li­chen Preise für die­se nicht gesun­ken. Im Gegenteil, im Q2 2024 gab es einen Anstieg der durch­schnitt­li­chen Kosten für 27-Zoll-Monitore im Vergleich zum Vorjahr, wohin­ge­gen 24-Zoll-Monitore güns­ti­ger wurden.

Frei nach dem Motto „Totgeglaubte leben län­ger“ zeigt der Markt bei Druckern und Multifunktionsgeräten im zwei­ten Quartal 2024 wie­der eine posi­ti­ve Entwicklung. Laut der ITscope-Analyse erhält die Kategorie ver­mehrt Aufmerksamkeit, was sich in stei­gen­den Klickzahlen wider­spie­gelt. Obwohl vie­le Unternehmen ihren Papierverbrauch redu­ziert haben, bleibt die Nachfrage nach lang­le­bi­ger, viel­sei­ti­ger Drucker-Hardware hoch – der Back to Office-Trend beflü­gelt die­se Entwicklung. Die ITscope-Analyse zeigt außer­dem: Beliebt sind jeweils die güns­ti­gen Multifunktionsgeräte, die alles kön­nen: Drucken, scan­nen und – tat­säch­lich auch 2024 noch – faxen. Auch eine Umfrage der Bitkom bestä­tigt: In 3 von 4 Büros wird noch gefaxt. Der HP Color LaserJet Pro MFP M283fdw erfüllt alle Kriterien und führt zum Wiederholten Mal die Topliste an.

Ein bemer­kens­wer­ter Aufsteiger in die­sem Quartal ist der MFC-L2800DW, der güns­ti­ge Schwarz-Weiß-Multifunktions-Laserdrucker von Brother. Im zwei­ten Quartal wur­de er auf der ITscope-Plattform 1.078 Mal auf­ge­ru­fen. In einem Testbericht von hei​se​.de wird er für sei­ne schnel­le Textdruckqualität und mul­ti­funk­tio­na­len Fähigkeiten gelobt: „druckt Text flott in guter Qualität, scannt, kopiert und ersetzt ein Fax-Gerät. Bei flä­chi­gen Grafiken und Fotos schwä­chelt er“, so das Fazit der Tester.

Ein wei­te­rer erwäh­nens­wer­ter Drucker ist der HP Color LaserJet Pro MFP 4302fdw, der vor allem für sei­ne Farbdruckqualität und das schnel­le Duplex-Drucken hoch­ge­lobt wird. Ein Lesertest auf dru​cker​chan​nel​.de hebt her­vor: „Der Farbdruck ist beein­dru­ckend, und das Tempo im Duplexdruck macht ihn zu einem aus­ge­zeich­ne­ten Arbeitsgerät.“ Dieser Drucker belegt Platz 14 und zeich­net sich durch Funktionen wie pri­va­tes Ausdrucken mit PIN-Eingabe und dop­pel­sei­ti­ges Scannen/Kopieren aus, was ihn von güns­ti­ge­ren Modellen, wie dem erst­plat­zier­ten HP LaserJet Pro MFP M283fdw, unter­schei­det, und ihn beson­ders effi­zi­ent und viel­sei­tig im Büroalltag macht.

Wer eine MSI mit Radeon-GPU von AMD sucht, tut sich zuneh­mend schwer. MSI hat jetzt bestä­tigt, dass ihr Fokus inzwi­schen auf Nvidia-Geforce-Grafikkarten liegt und die­se bevor­zugt behan­delt wer­den. „Unser Fokus liegt der­zeit im Bereich Grafikarten tat­säch­lich eher bei den RTX-Karten“, zitiert Hardwareluxx das Unternehmen. Damit ist MSI längst nicht das ein­zi­ge Unternehmen, dass auf Nvidia setzt. Bereits im letz­ten Marktbaromter hat ITscope auf die star­ke Marktposition von Nvidia und die stei­gen­den GPU-Preise ana­ly­siert. Der jüngs­te Börsenwert von Nvidia von über 3 Billionen Dollar ver­deut­licht die Vormachtstellung.

Anmerkung: Händlereinkaufspreise (HEK) Stand 01.07.2024