Karlsruhe, 07.07.2020 – Während sich einer­seits die Lagerbestände im Bereich des Homeoffice-Equipments nach dem Höhepunkt der Corona-Krise wie­der sta­bi­li­sie­ren, haben eini­ge Produkte mit ganz ande­ren Schwierigkeiten zu kämp­fen. PC-Komplettsysteme, die im Vergleich mit leich­ten und fle­xi­blen Notebooks im Homeoffice ein­deu­tig im Nachteil sind, wer­den aktu­ell kaum nach­ge­fragt. In der Folge stei­gen die Lagerbestände ste­tig an – mit kri­ti­schen Auswirkungen auf den Preis. 

Noch im März sahen die Lagerbestände im Bereich der IT-Hardware beun­ru­hi­gend aus: Notebooks waren nahe­zu aus­ver­kauft, Headsets, Monitore und Webcams glei­cher­ma­ßen drin­gend gesucht – eben alles, was für die Grundausstattung im Homeoffice benö­tigt wurde. 

Im letz­ten Update Mitte Mai zeig­te die Auswertung der Bestandszahlen der ITscope Plattform, dass die Lagerbestände wie­der anstei­gen und sich die Lage nor­ma­li­siert. Doch schon zu die­sem Zeitpunkt zeich­ne­te sich ab, dass eine Produktkategorie ganz ande­re Hürden über­win­den muss.

Komplettsysteme auf dem absteigenden Ast

Bei den für das Homeoffice eher unge­eig­ne­ten Komplettsystemen ent­wi­ckel­ten sich die Lagerzahlen in die gegen­sätz­li­che Richtung. Wo bei ande­ren Produkten die Bestände im Keller waren, ist bei den Komplettsystemen die Tendenz stei­gend. Was im Mai bereits erahnt wer­den konn­te, wird nun immer kla­rer: Mit wach­sen­dem Bestand sin­ken die Preise. Nicht nur herrscht auf­grund der aktu­el­len Wirtschaftslage Zögerlichkeit bei Infrastrukturprojekten, auch wur­de wäh­rend der Corona-Krise klar, dass zukünf­tig Notebooks zum Standardinventar zäh­len müs­sen, um Mitarbeitern erhöh­te Flexibilität gewähr­leis­ten zu können. 

“Das Bild, was sich uns aktu­ell zeigt, erlaubt uns einen Blick in die Zukunft: Wir ver­mu­ten, dass PC-Komplettsysteme mehr und mehr aus dem Office-Bereich ver­schwin­den und durch Notebooks ersetzt wer­den. Viele Firmen haben wäh­rend der Corona-Krise erkannt, wie wich­tig fle­xi­bles Arbeiten ist und wol­len das mit dem pas­sen­den Equipment unter­stüt­zen”, erklärt Oliver Gorges, Vertriebsleiter bei cop soft­ware + ser­vices, Tochterfirma der ITscope GmbH. 

Diese Tatsache bele­gen auch die Vorabzahlen zum ITscope Marktbarometer für das 2. Quartal 2020. Offensichtlich ent­wi­ckeln sich Komplettsysteme zum Ladenhüter – und eine Besserung ist aktu­ell noch nicht in Sicht. 

Volle Lager sorgen für fallende Preise

Im Vergleich der Zahlen des 1. und 2. Quartals 2020 zeich­net sich eine ein­deu­ti­ge Abnahme des Preises ab. Liegt der durch­schnitt­li­che HEK der Top 10-Artikel des aktu­el­len Quartals bei etwas über 500 Euro, lag die­ser bei den glei­chen Produkten im Vorquartal noch bei rund 565 Euro. Im Durchschnitt sank der Preis um 10 Prozent, bei ein­zel­nen Produkten sogar um mehr als 20 Prozent.

Ein Vergleich mit den Vorjahreszahlen aus dem 2. Quartal 2019 zeigt zwar, dass auch bei den dama­li­gen Top 10 ein­zel­ne Produkte über den Zeitraum von März bis Juli im Preis san­ken – aller­dings in deut­lich gerin­ge­rem Ausmaß. Von einem sai­so­na­len Phänomen kann man daher nicht aus­ge­hen. Das ver­deut­licht auch eine Einzelbetrachtung der aktu­el­len Top 10.

Top-Produkte zeigen eindeutiges Bild

Der im aktu­el­len Quartal sowie auch in den bei­den Quartalen davor auf Platz 1 befind­li­che und seit August 2019 in ITscope gelis­te­te Lenovo ThinkCentre M720q 10T7 (Hst.-Nr. 10T700BTGE) ist hier ein beson­ders anschau­li­ches Beispiel: Unterlag der HEK des PC Systems noch bis April nur mini­ma­len Schwankungen, nimmt er seit­dem ste­tig ab und pen­delt sich bei 490 Euro ein – zuvor lag die­ser bei wei­test­ge­hend kon­stan­ten 530 Euro. Grund dafür scheint der stei­gen­de Lagerbestand zu seinWaren zuvor maxi­mal 5.500 Artikel sei­tens der Distribution auf ITscope gemel­det, sind es mit dem aktu­el­len Höchstwert fast 20.000.

Preis/Lager/Status-Historie Lenovo ThinkCentre M720q 10T7 (Hst.-Nr. 10T700BTGE) Oktober 2019 bis Juli 2020

Ein sehr ähn­li­ches Bild zeigt sich bei den Komplettsystemen auf Platz 2 und 3 des ITscope Marktbarometers. Bei dem seit Juli 2019 gelis­te­ten, zweit­plat­zier­ten HP ProDesk 400 G6 (Hst.-Nr. 7EM13EA#ABD) ergibt sich die glei­che Kombination aus vol­len Lagern und fal­len­den Preisen. Zwar ist die Summe mit knapp 5.500 Lagerartikeln ins­ge­samt gerin­ger als beim Lenovo ThinkCentre M720q 10T7, den­noch hat sich der Lagerbestand im Vergleich zu den Vor-Corona Werten fast ver­dop­pelt. Bei die­sem Überangebot ist ein fal­len­der HEK die logi­sche Konsequenz: Auch wenn bei die­sem System der HEK-Trend nicht ganz so gleich­mä­ßig ist wie beim erst­plat­zier­ten von Lenovo und stär­ke­ren Schwankungen unter­liegt, lag der HEK vor Corona in Q4 2019 und Q1 2020 nie so tief wie mit den aktu­el­len rund 500 Euro. 

Preis/Lager/Status-Historie HP ProDesk 400 G6 (Hst.-Nr. 7EM13EA#ABD) Oktober 2019 bis Juli 2020

Außerdem liegt beim HP ProDesk 400 G6 die Verkaufstendenz zwi­schen Januar und März bei null – denn die Lager sind leer. Eine mög­li­che Erklärung dafür könn­ten Lieferengpässe auf­grund des Lockdowns in China sein. Im März folgt dann ein kur­zer Ausschlag der Verkaufstendenz und der Bedarf wird nach­ge­holt. Danach sin­ken die Verkaufszahlen jedoch rasch wie­der und die Lager blei­ben gefüllt. Wie es scheint, sol­len nied­ri­ge­re Preise dem sin­ken­den Absatz nun entgegenwirken. 

Auch der Dell OptiPlex 3070 (Hst.-Nr. JX26T) auf dem 3. Platz, der eben­falls seit Juli 2019 auf der ITscope Plattform gelis­tet ist, hat mit fal­len­den Preisen zu kämp­fen. Der Lagerbestand der Distribution mit über 3.000 Artikeln ist ver­gleichs­wei­se hoch und der HEK von rund 450 Euro ent­spre­chend niedrig. 

Preis/Lager/Status-Historie Dell OptiPlex 3070 (Hst.-Nr. JX26T) Oktober 2019 bis Juli 2020

Wie wird sich die Situation wei­ter ent­wi­ckeln – auch “nach Corona”? Werden die Veränderungen so tief­grei­fend sein, dass tat­säch­lich ein nach­hal­ti­ges Umdenken statt­fin­det, hin zu einer fle­xi­blen Arbeitswelt, die sich räum­lich unab­hän­gig abspielt? Oder han­delt es sich nur um eine Momentaufnahme und die Nachfrage nach Komplettsystemen steigt wie­der, sobald sich die wirt­schaft­li­che Lage ent­spannt? Es bleibt span­nend – und abzu­war­ten, wie sich die Nachfragesituation wei­ter­hin entwickelt. 

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