Der Mikrochip-Mangel hält die Weltwirtschaft wei­ter­hin in Atem. Nach Angaben von Gartner wird die Knappheit sehr wahr­schein­lich noch bis ins Jahr 2022 andau­ern. Analysen der ITscope-Plattform zei­gen, dass die Preise nach dem Peak im Mai wie­der fal­len, von einem Normalzustand kann man aber noch lan­ge nicht sprechen.

Karlsruhe, 29.07.2021 – Weiterhin sor­gen Chip-Engpässe für Produktionsverzögerungen und auch der Channel bleibt davon natür­lich nicht ver­schont. Die Knappheit beein­flusst ITK-Lieferungen der­zeit mas­siv, wie uns erst kürz­lich einer unse­rer Kunden aus dem Systemhausumfeld erzähl­te: Sein Kunde aus der Industrie wie­der­um woll­te einen Laptop bestel­len, was er ihm auch bestä­tig­te – aller­dings mit einer Lieferzeit von drei Monaten. Was der Industriekunde als klei­nen Scherz auf­ge­fasst hat­te, stell­te sich als voll­kom­men ernst gemeint her­aus, wie er nach eini­gen Wochen schmerz­lich fest­stel­len musste.

Unterhaltungen wie die­se wer­den aktu­ell häu­fi­ger geführt, denn die Lieferzeiten vie­ler Produkte ver­zö­gern sich extrem – der vor­herr­schen­de Mangel an Mikrochips hat die welt­wei­te Wirtschaft noch immer fest im Griff. Wie sich das auf die ITK-Branche aus­wirkt, haben wir bereits vor eini­gen Wochen ana­ly­siert – doch bis­her hat sich die Situation kaum verbessert.

Angaben des Marktforschungsinstituts Gartner zufol­ge wird die Knappheit noch bis ins Jahr 2022 andau­ern und die Produktion vie­ler elek­tro­ni­scher Geräte mas­siv ein­schrän­ken. Doch war­um ist kei­ne Besserung in Sicht, son­dern viel­mehr das Gegenteil der Fall? Laut Gartner sind es weni­ger die hoch­in­di­vi­dua­li­sier­ten Chips, die die Probleme ver­ur­sa­chen, son­dern stan­dar­di­sier­te “Massenware”-Chips. In die­sem Bereich steht eine gerin­ge Marge einer hohen Marktkonzentration gegen­über, die die Flexibilität des Markts stark ein­schränkt – schnell die Produktion hoch­zu­fah­ren ist dabei nicht mög­lich. Die bis vor eini­gen Monaten noch vor­han­de­ne Ware wur­de wäh­rend der Pandemie in beson­ders gesuch­te Produkte, wie bei­spiels­wei­se Notebooks, ver­baut. Jetzt sind die Vorräte auf­ge­braucht, Nachschub kann nur sehr lang­sam nach­pro­du­ziert wer­den und in der Konsequenz blei­ben die Preise wei­ter­hin hoch.

Dieses Bild spie­gelt auch die ITscope Plattform wie­der: Zwar haben sich die Verfügbarkeiten wie­der etwas sta­bi­li­siert, trotz­dem lie­gen die Preise immer noch deut­lich über dem “Vorkrisenniveau” – wie auch das Beispiel der seit 2016 gelis­te­ten Backup Plus Hub STEL8000200 von Seagate zeigt. Seit der letz­ten Analyse Ende Mai ist der HEK zwar merk­lich gefal­len, liegt aber mit aktu­ell 165 Euro immer noch um unge­fähr 30 Prozent über dem HEK von rund 120 Euro zu Beginn des Jahres. 

Preis/Lager/Status-Historie Seagate Backup Plus Hub (Hst.-Nr. STEL8000200) Januar bis Juli 2021

Interessant ist auch das Beispiel der NVIDIA Quadro P620 von HP, einer seit 2018 gelis­te­ten Grafikkarte: Mit Abfallen des Bestands Ende Juni steigt der HEK auf einen Wert, der noch über dem Markteinführungspreis (rund 200 Euro) der Grafikkarte liegt – näm­lich auf aktu­ell über 220 Euro. Im Vergleich zum Jahresbeginn hat sich der HEK von damals 115 Euro damit fast verdoppelt.

Preis/Lager/Status-Historie HP NVIDIA Quadro P620 (Hst.-Nr. 3ME25AA) Januar bis Juli 2021

Auch im ITscope Marktbarometer des letz­ten Quartals zeich­ne­te sich die Chip-Knappheit, vor allem im Bereich der Grafikkarten, deut­lich ab. Die erst- und zweit­plat­zier­te Grafikkarten, bei­de vom Hersteller MSI, errei­chen allein jeweils über 5.000 Klicks. Und auch der Preis steigt bei bei­den im Vergleich zum Vorquartal deut­lich an: Bei der MSI GeForce RTX 3070 VENTUS 3X OC um 20 Prozent auf 1.050 Euro und bei der MSI GEFORCE RTX 3080 GAMING X TR auf rund 1.300 Euro im HEK, ein Wachstum von 13 Prozent. 

Der Blick in die Zukunft ist aktu­ell unge­wiss: Intels CEO Pat Gelsinger erwar­tet sogar, dass sich Angebot und Nachfrage in Bezug auf Chips nicht vor 2023 wie­der in Einklang brin­gen las­sen. Abnehmer müs­sen sich also auch zukünf­tig auf Lieferverzögerungen einstellen. 


Die ITscope-Plattform bie­tet Ihnen dafür auch wäh­rend der aktu­el­len Lage den per­fek­ten Markteinblick: Wer hat wie­viel von wel­chem Artikel auf Lager? Und zu wel­chem Preis? Dank ein­fa­cher Produktsuche, über­sicht­li­chem Preisvergleich und mehr als 400 ver­schie­de­nen Lieferanten erhal­ten Sie bei ITscope Antworten auf die­se Fragen. So haben Sie zwar kei­ne Lösung für die gene­rel­le Chip-Knappheit, aber eine Ausweichmöglichkeit, um Ihre Kunden wei­ter­hin bedie­nen zu können.

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