Nicht nur bei Büromaterial, son­dern ins­be­son­de­re auch im ITK-Bereich sind unko­or­di­nier­te Beschaffungsprozesse abso­lut kei­ne Seltenheit: Einzelne Abteilungen bestel­len Waren, ohne die Einkaufsabteilung ein­zu­bin­den und sor­gen damit für hohe inter­ne Mehrkosten. Wir zei­gen Ihnen, wel­che Ursachen hin­ter die­sem wil­den Einkaufsverhalten, auch bekannt als Maverick Buying, ste­cken und eröff­nen Wege, wie Sie wie­der Ordnung in Ihre Beschaffung bringen.

Der Begriff Maverick, der auch mit Einzelgänger oder Außenseiter über­setzt wird, steht im Kontext des Einkaufs also für einen Beschaffungsprozess im Alleingang. Es gibt ver­schie­dens­te Gründe, wes­halb Fachabteilungen den Einkauf auf eige­ne Faust ange­hen, anstatt den Weg über die zen­tra­le Einkaufsabteilung zu gehen: In vie­len Unternehmen fehlt es bei­spiels­wei­se an Kommunikation und Transparenz in Bezug auf bestehen­de Prozesse und Rahmenverträge, die Fachkompetenz des Einkaufs wird unter­schätzt, drin­gen­den Bedarfen kann nicht schnell genug nach­ge­kom­men wer­den und auch per­sön­li­che Präferenzen beein­flus­sen die Entscheidung. 

Eine Studie der WUCATO Marketplace GmbH zeigt, dass Maverick Buying ins­be­son­de­re auch im ITK-Umfeld nicht zu unter­schät­zen ist. 11% der Befragten geben an, dass im Bereich Elektro/IT häu­fig “wild” ein­ge­kauft wird – neben den Spitzenreitern Büromaterial und Arbeitskleidung. 

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Quelle: WUCATO Marketplace GmbH | Beschaffung von Betriebsmitteln

Maverick Buying kann aber durch­aus auch Vorteile bie­ten, wes­halb das Vorgehen trotz unter­schied­li­cher Maßnahmen zur Unterbindung immer wie­der auf­tritt. Sonderangebote kön­nen aus­ge­nutzt wer­den und Fachabteilungen sind gene­rell in der Lage schnel­ler und fle­xi­bler zu reagie­ren – aller­dings steht das kaum in Relation zu den Nachteilen. Die Prozesse sind unab­ge­stimmt, es fehlt an Kostentransparenz und sowohl die Anschaffungs- als auch even­tu­ell anfal­len­de Wartungskosten sind deut­lich höher. Insgesamt zeigt auch die Studie von WUCATO, dass mehr als die Hälfte der befrag­ten Einkäufer Einsparpotenzial von bis zu 20% der Gesamtkosten sieht, wenn es in ihrem Unternehmen kein Maverick Buying geben wür­de – im Durchschnitt könn­ten somit sogar 24% der Gesamtkosten ein­ge­spart werden.

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Quelle: WUCATO Marketplace GmbH | Beschaffung von Betriebsmitteln

Auch für Systemhäuser, die in die­sem Fall als Dienstleister bzw. Lieferant durch das Maverick Buying betrof­fen sind, kann es pro­ble­ma­tisch wer­den, wenn Bestellungen nicht mehr aus der Einkaufsabteilung ihrer Industriekunden ein­ge­hen, son­dern direkt aus den Fachabteilungen. Die Missachtung bestehen­der Rahmenverträge oder die Unterschreitung ver­ein­bar­ter Mindestbestellmengen kann nicht nur den Kunden teu­er zu ste­hen kom­men, son­dern sich auch nega­tiv auf die Geschäftsbeziehung aus­wir­ken. Deshalb ist am bes­ten vor­her mit dem Kunden zu klä­ren, wie Sie als Systemhaus mit sol­chen Bestellungen am bes­ten umge­hen und gleich­zei­tig dazu bei­tra­gen kön­nen, Maverick Buying sei­tens Ihrer Kunden einzudämmen.

Es ist also aus unter­schied­lichs­ten Gesichtspunkten ganz im Sinne von Unternehmen, Bestellvorgänge mög­lichst zen­tral abzu­wi­ckeln, um Maverick Buying zu unter­bin­den. Speziell im ITK-Umfeld gelingt das beson­ders gut mit einer direk­ten Anbindung des E‑Procurement-Systems an den oder die Shops der jewei­li­gen Lieferanten. Können Systemhäuser, die dabei die Rolle eben­die­ses Lieferanten ein­neh­men, nicht an das ent­spre­chen­de E‑Procurement-System ihres Industriekunden „ando­cken“, wird es für eine Bestellung mit größ­ter Wahrscheinlichkeit nicht berück­sich­tigt. Umgekehrt wächst dank des ein­fa­chen und prak­ti­schen Einkaufsvorgangs die Vertragstreue gegen­über dem Systemhaus – und wo man unkom­pli­ziert ein­kau­fen kann, kauft man nicht nur ger­ne und viel, son­dern kann außer­dem auch noch ganz neben­bei dem Maverick Buying entgegenwirken. 

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