KI-Hardware im B2B-Sektor: Ein Zukunftstrend?

Systemhäuser und IT-Dienstleister ste­hen oft an der Frontlinie tech­no­lo­gi­scher Entwicklungen. Mit der stei­gen­den Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz (KI) könn­ten soge­nann­te KI-Notebooks und ‑PCs im B2B-Sektor zuneh­mend gefragt sein. Doch stellt sich die Frage: Sind die­se Geräte tat­säch­lich ein Sprung in die Zukunft oder eher ein gut ver­mark­te­ter Trend?

Was macht KI-Hardware besonders?

Der Unterschied zwi­schen her­kömm­li­cher Hardware und KI-optimierter Hardware liegt haupt­säch­lich in der Integration spe­zi­el­ler Prozessoren und Komponenten, die für KI-Anwendungen opti­miert sind. Intel Core Ultra-Prozessoren bei­spiels­wei­se ent­hal­ten eine NPU (Neuronale Verarbeitungseinheit), die eine ener­gie­ef­fi­zi­en­te KI-Beschleunigung ermög­licht und KI-Anwendungen so nach­hal­ti­ger machen soll. Die Prozessoren heben die Kombination von Performance-Kernen (P‑Cores) und Effizienz-Kernen (E‑Cores) auf ein neu­es Niveau. Sie sind spe­zi­ell dar­auf aus­ge­rich­tet, KI-basierte Workloads durch eine ver­bes­ser­te Koordination zwi­schen P- und E‑Cores effi­zi­en­ter zu ver­ar­bei­ten. Dies führt zu einer gestei­ger­ten Leistungsfähigkeit bei gleich­zei­tig opti­mier­tem Energieverbrauch für anspruchs­vol­le KI-Anwendungen.

Raffiniertes Marketing oder echte Innovation?

Auf der CES 2024 wur­den zahl­rei­che KI-PCs und Notebooks von gro­ßen Herstellern wie Intel, AMD, Lenovo, HP, Asus, Acer und Samsung vor­ge­stellt und auch im deut­schen B2C-Umfeld kommt der neue Hardware-Trend an: So stell­te zum Beispiel Aldi-Zulieferer Medion kürz­lich KI-Notebooks vor. Aber hal­ten die Produkte was sie ver­spre­chen? Alexander Stikel, Junior IT Systems Engineer bringt es auf den Punkt: „Die Bezeichnung ‘KI’ im Zusammenhang mit Hardware ist eigent­lich irre­füh­rend. Obwohl die bewor­be­nen Geräte leis­tungs­stark sind, reicht für den Betrieb eige­ner KI-Modelle ein ein­zel­nes Gerät nicht aus. Stattdessen sind dedi­zier­te Server erfor­der­lich, also spe­zia­li­sier­te Server, die aus­schließ­lich für KI-Berechnungen kon­fi­gu­riert sind. Die Hardware der als KI-Notebooks oder KI-PCs ver­mark­te­ten Geräte ist also nicht selbst die KI, son­dern ledig­lich dafür opti­miert, effi­zi­ent mit KI-Tools zu arbeiten.“

Alexander Stikel, Junior IT Systems Engineer bei ITscope

Praktische Auswirkungen für Systemhäuser

Für Systemhäuser ergibt sich aus dem Trend zu KI-optimierter Hardware eine dop­pel­te Herausforderung: Einerseits müs­sen sie die tech­ni­schen Aspekte und Vorteile die­ser Geräte ver­ste­hen und bewer­ten kön­nen, um ihre Kunden ange­mes­sen zu bera­ten. Andererseits ist es ent­schei­dend, rea­lis­ti­sche Erwartungen zu set­zen. Während KI-optimierte Geräte bestimm­te Anwendungen beschleu­ni­gen kön­nen, erset­zen sie weder Mitarbeiter noch voll­stän­di­ge KI-Systeme. Systemhäuser müs­sen daher zwi­schen tat­säch­li­chen tech­ni­schen Fortschritten und Marketingstrategien unter­schei­den und ihre Kunden auf Basis die­ser Erkenntnisse beraten.

Zukunftsperspektiven: KI-Notebooks und KI-PCs

Frei nach dem Motto „Was nicht ist, kann noch wer­den“, lohnt es sich den­noch, die Entwicklungen KI-optimierter Hardware im Blick zu behal­ten, denn ohne Frage wer­den die Geräte ste­tig wei­ter­ent­wi­ckelt und in ihrer Leistungsfähigkeit opti­miert. Es ist denk­bar, dass KI-optimierte Hardware zuneh­mend in kom­ple­xe Unternehmensprozesse inte­griert wird, um daten­in­ten­si­ve Aufgaben zu bewäl­ti­gen. Diese Entwicklungen könn­ten nicht nur die Art und Weise, wie wir arbei­ten, son­dern auch die Geschäftsmodelle im IT-Sektor grund­le­gend verändern.

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